Drei Kreuze - drei Namen
von Ronny Schneider
"Christsein ist keine Angelegenheit des Museums, sondern des öffentlichen Bekenntnisses", sagte Pfarrer Bernhard Kösters in einem Festgottesdienst zur offiziellen Einweihung der Originale der
"Drei Kreuze", die mitten in der Dinslakener Altstadt am Turm der katholischen Kirche St. Vincentius ihren neuen Platz gefunden haben.
Kösters sieht in den "Drei Kreuzen" wichtige Zeichen des Glaubens, die es aufzubewahren gelte - jedoch nicht im Museum, sondern öffentlich. Für ihn gelte, was in den Balken des Christuskreuzes im
Jahre 1681 eingemeißelt wurde: "Bete weder Holz noch Stein an. Auf Christus und sein Leiden richte dein Herz allein."
Kösters gab den drei Kreuzen Namen: dem Kreuz zur Linken Jesu den Namen Ablehnung. Dort hänge ein Krimineller, der mit allen Mitteln die eigene Haut retten wolle. Darum beleidige er
Jesus mit Gemeinheiten, um dadurch vielleicht Vergünstigungen zu erlangen. Doch es rettet ihn nicht, er werde vor Gott hintreten müssen, das Kreuz Jesu in Reichweite, einen Fluch auf den Lippen.
Dem Kreuz zur Rechten gab er den Namen Umkehr. Auch an ihm hänge ein Verbrecher wie an dem anderen Kreuz, nicht besser und nicht schlechter. Auch er bezahlte seine Untaten mit dem Leben.
Wenn da nicht das dritte Kreuz in der Mitte gestanden hätte mit dem Namen: Schenkende Liebe! "So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen Sohn dahingab." Erlösung jeder Art
geschehe nur durch Liebe. Darum sei das Kreuz in der Mitte ein Zeichen der Erlösung, ein Zeichen einladender Liebe.
Kösters meinte abschließend, die "Drei Kreuze" in der Stadt wollten die Christen einladen, ihren Platz vor dem Gekreuzigten zu finden. Ablehnend oder aufgeschlossen und bereit, sich von Gottes
Liebe beschenken zu lassen.
Dass die Originale der "Drei Kreuze" nun wieder öffentlich ausgestellt werden, ist der Initiative verschiedener Institutionen und Einzelpersonen zu verdanken. Bernhard Kösters dankte öffentlich
dem Land Nordrhein-Westfalen, dem Kreis Wesel und der Stadt Dinslaken, der Diözese Münster, Restaurator Georg Maul, dem Steinmetz Willi Hilgert, der die Gruppe am Turm aufgestellt hat, dem
Architekten Heinz Buchmann, der die wetterfeste Über- dachung plante, und schließlich dem Mitglied des Kirchenvorstandes Heinz Vahnenbruck, der die Restaurierung und Wiederaufstellung der
Originale der drei Kreuze "so entschie-
den vorangetrieben hat."
Reinigung der "Drei Kreuze" an der Giebelwand von St. Vincentius zum Abschluss
der Restaurierung im Oktober 1998.
Foto: Ronny Schneider