Der Blick auf Dinslaken des Heinrich Schmitz
Die nun erstmals veröffentlichten Aufnahmen aus den 50er und 60er Jahren sind eine Bereicherung für die Stadt und die Fotografie
von Bettina Schack
Früher führte der Weg von hinten um den Ententeich herum. Im Hintergrund der Blick aufs Rittertor.
Foto: Heinrich Schmitz
Eine Momentaufnahme der „legendären“ Karl-May-Festspiele im Burgtheater Dinslaken. Foto: Heinrich Schmitz
Dinslaken Es ist ein Schatz, der da derzeit gehoben wird: Heinrich Schmitz, geboren 1915 im damals noch selbstständigen Hiesfeld und 2005 im Alter von 90 Jahren verstorben, könnte man als passionierten Hobbyfotografen bezeichnen. Der Titel „Kunstfotograf mit einer Passion für seine Heimatstadt“ wird dem Schöpfer der Aufnahmen, die derzeit erstmalig das Licht der Öffentlichkeit erblicken, allerdings eher gerecht. Heinrich Schmitz erfasste mit seiner Agfa-Kamera in den 50er und 60er Jahren den Wandel von Hiesfeld, Lohberg und der Innenstadt, das Wachsen der Neubauten und das Leben der Menschen mit einem Blick für Ästhetik und Klarheit, die man einfach nur meisterhaft nennen kann.
Zwar hat Schmitz auch manchmal an Fotowettbewerben teilgenommen und diese gewonnen, aber die Aufnahmen insgesamt blieben Privatsache. „Er hatte einige im Flur hängen“ erinnert sich sein Enkel Kai Lederhas an seinen Großvater, der mit seiner Frau im Bruch an der Düppelstraße wohnte. Doch was bislang von Heinrich Schmitz Hobby überwiegend erhalten blieb waren Negative. Seine einzige Tochter verwahrte sie nach dessen Tod, ihr Ehemann scannte sie irgendwann ein. Und nun tritt die Familie an die Öffentlichkeit: „Er muss mal berühmt gemacht werden“, so Kai Lederhas über seinen Großvater.
Der Wandel der Stadt
Unterstützung erhält er dabei von Kai Dauvermann. Dem Fotograf ist es ein Anliegen, Dinslaken in seinen stylischen Stadtansichten gut aussehen zu lassen, den Menschen hier die Augen zu öffnen für die schönen und interessanten Stellen, die die Stadt zu bieten hat und auch für den Wandel, der das Gesicht der Stadt stetig verändert. In dieser Beziehung sind Kai Dauvermann und Heinrich Schmitz seelenverwandt. Und so restauriert Dauvermann derzeit die eingescannten Bilder, und hat bereits eine Auswahl im Kalender „Dinslaken 1960“ veröffentlicht. Mehr gibt es nun hier auf dieser Themenseite und in der Fotostrecke auf www.nrz.de/dinslaken.
Heinrich Schmitz machte vor dem Zweiten Weltkrieg eine Lehre zum Gärtner, erwarb 1954 den Meisterbrief und arbeitete fortan als Vorarbeiter einer Gärtnerkolonne fürs Grünflächen-amt der Stadt Dinslaken. Als städtischer Mitarbeiter bot sich ihm ungeahnte Perspektiven: aus den oberen Etagen städtischer Gebäude auf die Stadt. Aber nicht nur Architektur und - naturgemäß - die vielen grünen Fleckchen von Dinslaken fanden in Heinrich Schmitz Blick Aufmerksamkeit. Auch das Leben der Menschen wusste er in Bildern festzuhalten.
Dinslaken bei Nacht. Wo heute die Malteser-Apotheke den Eingang zur Neustraße markiert, trank man Bier in der „Bunten Kuh“.
Foto: Heinrich Schmitz
So sah die Ecke Friedrich-Ebert-Straße/Wallstraße aus. Das Foto zeigt das Wall Kaufhaus
Foto: Heinrich Schmitz
Viele neue Gebäude entstanden in der Innenstadt: zum Beispiel das Alte Stadthaus an der Wilhelm-Lantermann-Straße.
Foto: Heinrich Schmitz
Das Foto von vielen Kinderwagen wurde vor einer Kinderarztpraxis gemacht.
Foto: Heinrich Schmitz
Ein Blick auf die Dinslakener Innenstadt und auf die Fahrzeuge der damaligen Zeit.
Foto: Heinrich Schmitz
Ein eingescanntes Foto vom Hiesfelder Marktplatz vor der Bearbeitung und Restaurierung durch Kai Dauvermann.
Foto: Heinrich Schmitz
Frisch und ganz ohne Plastik direkt in die Tasche: So wurde auf dem Markt in Hiesfeld eingekauft.
Foto: Heinrich Schmitz
Der Ententeich am Rathaus mit Blick aus die Altstadt Foto: Heinrich Schmitz
Das Dinslakener Burgtheater Foto: Heinrich Schmitz
Bau des Thyssendreiecks Foto: Heinrich Schmitz
Mit Dampf und Kohle für die Kohle. Foto: Heinrich Schmitz
Wo ist das? Wer weiß, welche Trinkhalle hier abgebildet ist, wird gebeten, sich bei der NRZ-Lokalredaktion zu melden!
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Foto: Heinrich Schmitz
Heinrich Schmitz, hier einmal selbst das Motiv. Foto: Heinrich Schmitz
Quelle: NRZ 19.12.2020