Jahreshauptversammlung

Aus vier mach sieben

 

Bei den Neuwahlen zum Vorstand des Heimatvereins haben die zahlreich erschienenen Mitglieder den Vorstand von vier auf sieben Vorstandsmitglieder erhöht. Einstimmig wählten sie auf der Jahreshauptversammlung den amtierenden Ehrenrentmeister Dr. Ingo Tenberg zum stellvertretenden Vorsitzenden. Ebenfalls einstimmig wurden Klaus Frenk zum 2. Geschäftsführer und Gabi Jagdberg zur 2. Schriftführerin gewählt.

 

Dr. Ingo Tenberg betonte bei seiner Vorstellung, dass er im Heimatverein und seiner inhalt-lichen Ausrichtung "das Gedächtnis der Stadt" sehe. Er trage wie die Mitglieder die Region im Herzen und sehe im Heimatverein "eine integrative Klammer der gesamten Region".

 

Die Freude bei dem Vorsitzenden Ronny Schneider war groß. Nicht nur wegen der Verstär-kung in der Vorstandsarbeit, sondern weil sich der Trend der letzten Jahre fortsetzt. Der Heimatverein wächst kontinuierlich und hat im vergangenen Jahr 41 neue Mitglieder aufge-nommen. Die stadthistorische Vortragsreihe läuft von Oktober bis März nun schon im 22. Jahr. Die Stadtführungen sind gefragt und die Niederrheinische Kaffeetafel, die monatlich Besucher in das Museum Voswinckelshof bringt, ist bis Ende 2020 ausgebucht. Besonderer Beliebtheit erfreuen sich die Fahrten und Feste des Heimatvereins, für deren Organisation und Durchführung Gaby Drechsler viel Beifall erhielt.

 

Ehrenrentmeister Dr. Ingo Tenberg und Pumpenmarie Rosa Besmer erfreuten durch mehrere Auftritte im Jahreskreis die Mitglieder.

 

Nicht nur mit der geforderten Zweidrittelmehrheit, sondern einstimmig verabschiedeten die Mitglieder eine Satzungsänderung. Die Satzung von 1950 wurde mit der aktuellen Muster-satzung für einen gemeinnützigen Verein verbunden. Die Datenschutzgrundverordnung er-arbeitete der Vorstand schon im vergangenen Jahr und machte sie per Brief und auf der Webseite den Mitgliedern bekannt.

 

Dr. Mario Sommerhäuser aus Dinslaken, Biologe und Leiter des Vorstandsbüros der Emschergenossenschaft und des Lippeverbandes, sorgte für den Höhepunkt der Versamm-lung. 220 Jahre Emscher ließ er Revue passieren. Er zeigte die ländliche Emscher, die durch die Ruhrindustrie zur Schmutzwasseremscher wird und wie sich durch den Bergbau eine Polderlandschaft mit Bergen bildet. Das Abwasser ohne geordnete Abwassernetze sorgte für Seuchen und Krankheiten und führte vor 200 Jahren zur Gründung der Emscher-genossenschaft. Sie baute die Emscher zum Abwasserkanal um, dem sogenannten "Köttelbecken". Erst nach der internationalen Bauaustellung EmscherPark vor 30 Jahren beschlossen die Verantwortlichen den ökologischen Emscherumbau und stellten für das größte Infrastrukturprojekt Europas fünf Milliarden Euro bereit. Für Dr. Sommerhäuser liegt der infrastrukturelle, ökonomische und ökologische Mehrwert auf der Hand. Er sieht im Emscherumbau einen "Riesenfortschritt für die Umwelt, für Ökologie und Naturschutz. Die Tierwelt kommt zurück, die Artenvielfalt nimmt zu". Die Dinslakener Emschermündung bildet einen von 24 ökologischen Schwerpunkten von Holzwickede bis zur Emschermündung in Dinslaken.                 

                                                                                                                             rosch

NRZ 02.04.2019

RP 03.04.2019

NiederrheinAnzeiger 03.04.2019